Afrika: ein schneller Einstieg

Tag 261-275

Ein ungeplanter Zwischenstopp in Addis Abeba

Am frühen Morgen am Freitag, den 29. August stiegen wir in Muskat in den Flieger nach Johannesburg. Ein Zwischenstopp in Addis Abeba räumte uns eine Stunde Zeit ein, um den Anschlussflug nach Joburg zu bekommen.

Schon beim Boarding der Ethiopian Airlines Maschine kam es zu deutlichen Verzögerungen. Es reisten zahlreiche äthiopische Frauen mit, die zusammen mit dem Personal etliche Zeit damit beschäftigt waren, große Mengen an Handgepäck in den Fächern zu verstauen. Dadurch verzögerte sich der Abflug um mehr als eine Stunde, was es uns unmöglich machte, unseren Anschlussflug zu bekommen.

Die Situation ließ sich am Schalter der Airline aber schnell klären: Wir bekamen ein Ticket für einen Flug am nächsten Tag sowie eine Übernachtung in einem Vier-Sterne Hotel (Churchill Hotel) inklusive Vollverpflegung in Addis Abeba. Das gab uns einen Tag, um uns ein bisschen in der Umgebung umzusehen.

Von unserem Zimmer aus hatte man einen guten Ausblick auf die Umgebung. Direkt neben dem Hotel befindet sich ein Slum, wo Menschen in heruntergekommenen Wellblechhütten leben. Etwas weiter nördlich besuchten wir die Saint George’s Cathedral in der Nähe vom Menelik II Square.

Südafrika: Zwei Nächte in Johannesburg

Der Flug nach Johannesburg am nächsten Tag verlief komplikationslos. Ich hatte ein Backpacker-Hostel im Zentrum der Stadt reserviert. Die größte Stadt Südafrikas gilt nach wie vor als einer der gefährlichsten Orte der Welt. Besonders im Zentrum ist Kriminalität in Form von bewaffneten Raubüberfällen an der Tagesordnung. Einen ersten Eindruck von der Situation bekamen wir, als wir aus der U-Bahn-Station traten, die wenige Kilometer von unserer Unterkunft entfernt war: Ein an einer Säule angebrachtes Schild warnte uns vor Raubüberfällen. Glücklicherweise waren einige Taxis in der Nähe und so ließen wir uns das letzte Stück bis zu unserer Unterkunft bringen.

Hohe Mauern mit Stahlspitzen und Elektrozäune gaben uns einen weiteren Vorgeschmack auf die Situation in diesem Gebiet. Die Fox-Street, in der sich unser Hostel befand wurde durch bewaffnete Sicherheitskräfte kontrolliert, aber uns wurde ausdrücklich abgeraten, uns außerhalb dieser Straße zu bewegen. Nur wenige Tage vor unserer Ankunft war in einer Parallelstraße ein Tourist erschossen worden, der sich bei einem Raubüberfall geweigert hatte, sein Geld herauszurücken. Es fühlte sich ein bisschen so an wie im Gefängnis.

Während unserer Tage in Joburg verbrachten wir nur wenig Zeit außerhalb des Backpackers. Es war gut ausgestattet mit Pool, Gemeinschaftsraum und eigener Küche, so dass wir eigentlich nur zum Einkaufen raus mussten.

An den kleinen Supermärkten war die drückende Stimmung ebenfalls sofort zu erkennen. Die Waren in den Regalen waren leidlich sortiert, der Kassierer saß zum Schutz vor Raub in einem verstärkten Drahtkäfig mit einem winzigen Loch, um die Einkäufe abzukassieren.

Als wir uns am Dienstag, den 2. September am Mittag in den Flieger nach Gaborone in Botswana setzten, war das auch mit einer gewissen Erleichterung verbunden.

Natur und Entspannung in der Nähe von Gaborone

Botswana ist eines der sichersten aber auch eines der teuersten Länder im südlichen Afrika. Für uns war das eine Zwischenstation vor der Namibiareise und wir hatten uns nichts weiter vorgenommen, als die Seele baumeln zu lassen. Seit dem Iran war das Reisetempo nämlich wieder ziemlich hoch gewesen.

Die nächsten 10 Tage verbrachten wir in einem der günstigsten Backpacker-Campingplätze, die wir finden konnten: das Mokolodi Backpackers in der Nähe des „Mokolodi Nature Reserve“. Es lag idyllisch mitten in der Natur in friedlicher Umgebung. Wir hatten ein eigenes Zelt, eine Gemeinschaftsküche und ein kleiner Pool stand zur Verfügung, der aufgrund der eisigen Temperatur aber vorwiegend von einem Entenpaar benutzt wurde.

An einem der Tage fuhren wir mit dem Fahrrad durch das Mokolodi-Reservat und konnten Zebras, Antilopen und zahlreiche Vogelarten beobachten.

Am 12. September nahmen wir den Bus nach Windhoek. Die ca. 1000 km legten wir in gut 10 Stunden zurück. Die Wartezeit am Grenzübergang fiel verhältnismäßig kurz aus.


2 Kommentare zu “Afrika: ein schneller Einstieg

  1. Heli

    It always has been a puzzle to me why some countries in Africa have succeeded in the more than half century after colonialism and others just have become crime ridden hell holes, or in other words, why is the corruption of their leaders tolerated, who continually pocket the billions in foreign aid and don’t help their people.
    Johannesburg might be the most dangerous city in Africa, but unfortunately W has become the murder capital of the USA.
    I am glad you are back in the old country and don’t have to take any Malaysian airlines anymore.

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