Laos Rückblick

Nach drei Wochen Laos kommt hier wieder unser Rückblick. Wir haben nur den Norden des Landes bereist, entsprechend gefärbt sind unsere Eindrücke.

  • Schöne Landschaften, dörfliche Orte
    Die idyllische Natur und die friedliche Atmosphäre in den Städten und kleinen Orten war für uns schon früh charakteristisch für Laos. Flüsse mit weißen Sandstränden verbinden viele Städte und Orte miteinander und mit Dschungel bewachsene Berge erstrecken sich weit über das Land. Zwischendurch finden sich immer wieder kleine Dörfer mit nur wenigen Einwohnern. Hühner und Hunde sind ständig um die Häuser herum zu sehen, der motorisierte Verkehr hält sich in Grenzen und ist auch in den Städten überschaubar. Laos bleibt uns deshalb als friedliches und naturverbundenes Land in Erinnerung. Einzig die mangelhafte Müllentsorgung und die immer wieder am Wegesrand oder am Rande der Dörfer entstehenden Berge an Plastikmüll stehen diesem Eindruck entgegen.
  • Eintöniges Essen
    Die laotische Küche hat einige Parallelen zur thailändischen – trotzdem hat uns Laos aus kulinarischer Sicht nicht allzu sehr begeistert. Hauptnahrungsmittel ist „Sticky Rice“ – ein klebriger Reis, oft gewürzt mit Fischsauce, der sich gut in der Hand halten lässt und zusammen mit Gemüse oder Fleisch zu jeder Tageszeit verzehrt werden kann. Als Vegetarier bleibt neben dem gebratenen Reis mit Ei oder den gebratenen Nudeln noch der Papayasalat, der oft sehr scharf ist sowie einige Suppen. Wer gerne Bier trinkt erhält mit „Beer Lao“ das einzige verfügbare nationale Bier. Der starke Whisky „Lao Lao“ ist das zweite populäre alkoholische Getränk in Laos.
  • Soziale Probleme und Drogenproblematik
    Laos zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Ein Großteil der Bevölkerung lebt von der harten Landwirtschaft. Insbesondere in den abgelegenen Gebieten wird diese vorwiegend zur Selbstversorgung betrieben. Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung sind mangelhaft, das Risiko, an Malaria oder Dengue Fieber zu erkranken ist entsprechend besonders während der Regenzeit hoch. Gegen weitere Krankheiten wie Typhus oder Hepatitis A kann man sich als Tourist im Voraus impfen. Einheimische können sich diesen Luxus normalerweise nicht leisten.
    Die Alphabetisierungsrate ist in Laos trotz offizieller achtjähriger Schulpflicht sehr niedrig, insbesondere in den nördlichen Provinzen. Dort haben 60% der erwachsenen Laoten niemals eine Schule besucht; viele Kinder müssen die Schule abbrechen, um bei der Feldarbeit helfen zu können. Frisches Obst ist für die Menschen purer Luxus und oft haben wir Kinderaugen vor Verzückung leuchten sehen, wenn sie uns mit einem Obstbeutel gesehen oder wir ihnen etwas von unseren Schätzen abgegeben haben.
    Obwohl Produktion, Handel und Konsum von Opium in Laos unter Strafe steht, gehört es zu den größten opiumproduzierenden Nationen. Viel davon wird für den eigenen Gebrauch produziert – Drogenabhängigkeit ist entsprechend ein großes soziales Problem.
    Die Regierung versucht, Opiumproduzenten alternative Einkommensquellen zu verschaffen und mit Bildungsprogrammen dem Einstieg in den Drogenkonsum entgegenzuwirken.
  • Touristische Unberührtheit
    Laos ist bisher vom Massentourismus verschont geblieben. Das liegt vor allem daran, dass keine entsprechende Infrastruktur besteht, die Pauschaltourismus attraktiv machen würde. Die Fortbewegung auf den Flüssen oder mit dem Bus oder Songthaews (Kleinlaster bestückt mit Holzpritschen) nimmt viel Zeit in Anspruch. Die Boote sind langsam und vor allem in der Trockenzeit müssen sie geschickt um die zahlreichen Felsen im flachen Wasser herum navigiert werden. Die Straßen sind voller Schlaglöcher, oft nicht asphaltiert und schlängeln sich endlos um die zahlreichen Berge. Westliches Essen ist in den größeren Städten gut zu finden, in den kleineren Orten und in den nördlichen Provinzen jedoch kaum.
    Das Verhalten gegenüber Kunden in Restaurants ist oft von einer großen Ruhe und Gemütlichkeit geprägt. Bestellt man ein Essen, kommt es durchaus vor, dass der Kellner zunächst seine Zeitung fertig liest und sich dann zu einem Laden in der Nähe begibt, um die benötigten Zutaten einzukaufen.
    Die genannten Preise auf Märkten sind meistens ehrliche Preise ohne großen Verhandlungsspielraum. Wir hatten manchmal den Eindruck, dass unsere Versuche zu feilschen von einigen Händlern beleidigend wahrgenommen wurden.

Auswanderungs-Check

:) Landschaftlich sehr schönes Land mit vielen Bergen, Wäldern und Flüssen mit Sandstränden
:) Günstige Übernachtungskosten und preiswerte lokale Küche
:) Sehr ländlich, ruhig, wenig Tourismus
:) Freundliche und offene Menschen, die große Gelassenheit ausstrahlen

:( Große Armut, keine soziale Absicherung und schwierige Lebensbedingungen
:( Auf Dauer eintönige Küche
:( Fortbewegung anstrengend und langwierig
:( In der Regenzeit hohes Malaria- und Dengue Fieber Risiko

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