Tag 154-158
Fahrt nach Phongsali
Die Nacht zu Donnerstag, den 6. März verbrachten wir im gemütlichen Muang Khua. Der Ort ist klein, aber inzwischen mit geteerten Straßen, Geldautomaten und Internet modern ausgebaut.
Um nach Phongsali zu kommen, wollten wir weiterhin auf dem Nam Ou Fluss mit dem Boot fahren und die schöne Kulisse genießen. Die Strecke wird von Touristen kaum frequentiert, deswegen fahren die Boote nur, wenn genügend Fahrgäste zusammenkommen. Wir gingen also entsprechend gegen 8:30 zur Anlegestelle, um zu erfahren, ob überhaupt ein Schiff fuhr und in der Tat sollte eines etwa eine halbe Stunde später ablegen. Wir liefen rasch ins Hotel, packten unsere Sachen zusammen und quetschten uns mit vorwiegend Einheimischen, Gepäck und Waren auf das schmale mit harten Holzbänken ausgestattete Boot.
Die Fahrt dauerte insgesamt etwa 8 Stunden. Zwischendurch stiegen immer wieder Leute ein und aus. Mehr Gepäck kam hinzu, Güter und auch Tiere. Hühner wurden in Körben aufgeladen und auch ein Schwein, das in einen Reissack eingeschnürt war und von dem man dank einer einzigen Aussparung für die Schnauze sonst nichts sah. Der Wasserstand des Flusses war an einer Stelle so niedrig, dass wir aussteigen und eine Weile am Ufer entlang laufen mussten, damit das Boot es über den schwierigen Bereich schaffen konnte. An einer anderen Stelle mussten wir in einen Pickup umsteigen, da der Fluss im Norden durch mehrere Dämme unterbrochen wird. Die riesigen Beton-Giganten sind chinesische Projekte zur Stromgewinnung. Nach einer holprigen und staubigen Busfahrt ging die Fahrt auf der anderen Seite des Damms mit einem neuen Boot weiter, bis wir schließlich in Hatsa ankamen, eine kleine Ortschaft direkt am Fluss. Die letzten 20 km nach Phongsali legten wir wieder mit dem Pickup zurück. Der feine und stark aufwirbelnde Staub der unebenen Straßen lag ständig in der Luft. Nach etwa zwei Dritteln der Strecke hatten wir eine Panne und der Motor sprang nicht mehr an. Da alle Versuche nichts halfen, mussten wir schließlich mit Sack und Pack auf die Ladefläche eines Kleinlasters aufspringen und kamen nach einer weiteren holprigen Fahrt völlig verdreckt und geschafft in Phongsali an.
In Phongsali und auf den Teeplantagen
Phongsali ist eine kleine Stadt, die auf einem Plateau am Hang des „Phu Fa“-Berges in gut 1600 km Höhe liegt. Die Temperaturen sind gemäßigt und übersteigen auch in den heißen Monaten selten die 30°. Die Nähe zur chinesischen Grenze ist durch die hohe Präsenz an chinesischen Restaurants und chinesisch geführten Gästehäusern deutlich zu spüren. Dafür ist die Verständigung auf englisch etwas schwerer.
Phongsali sollte für uns der Ausgangspunkt sein, um ein mehrtägiges Trekking zu den Akha-Stämmen zu machen. Die Akha sind ein Bergvolk, das als eine der größeren Minderheiten in Laos in kleinen Dörfern hoch in den Bergen siedelt. Sie haben eine eigene Kultur, eine eigene (nur mündlich überlieferte) Sprache und eine eigene Religion. Wir versuchten an den folgenden Tagen einen geführten Trek organisieren zu lassen. Dies gestaltete sich aber etwas schwierig, da für die von uns in Frage kommenden Touren gerade keine Guides verfügbar waren.
Daher blieben wir am Freitag und am Wochenende in Phongsali und Umgebung. Wir liefen durch die kleine Altstadt und über die gedrungenen Märkte, aßen in chinesischen Restaurants und schauten uns die kleine Stadt von einem Aussichtspunkt in der Nähe an.
Da es für eine Tour am Montag, den 10. März noch immer keine Guides gab, unternahmen wir zusammen mit anderen Reisenden (Rosa aus Regensburg und Anne und Sophie aus Frankreich), die wir in der Reiseagentur kennengelernt hatten, einen Ausflug zum 18 km entfernten Ort Ban Koma. Dort befindet sich eine 400 Jahre alte Teeplantage, in der angeblich einige der ältesten Teebäume der Welt stehen. Nach einem kurzen Spaziergang durch die Plantage kauften wir auch etwas von dem für die Region berühmten Phongsali-Tee.
Am Abend versuchten wir erneut unser Glück in der Reiseagentur und konnten tatsächlich einen Guide für den kommenden Tag buchen. Zufälligerweise planten Anne und Sophie den gleichen Trek und wir schlossen uns zu einer Gruppe zusammen. Am nächsten Tag sollte es dann um 8:30 losgehen.
Eure Reise ist wirklich sehr abenteuerlich!
Wir sind froh, dass ihr diese Touren gut überstanden habt
und wünschen euch für die bevorstehenden Unternehmungen viel Glück!
Auf eure Erlebnisse bei den Akha sind wir schon gespannt.
Bei Wikipedia kann man einiges über diese Stämme erfahren.
Alle guten Wünsche für euch und bleibt vor allem gesund!
Glad to hear about new adventures and very happy, you did not take any unplanned airplane trips……………………….be well !