Taupo, Turangi und Wanderung durch den Vulkan

Tag 56-60

Taupo – Entspannung und Hot Springs

In Taupo angekommen, quartierten wir uns nach neun Nächten Couchsurfing mal wieder in ein Motel mit Schlafraum, eigenem Bad und einer kleinen Küchenecke ein. Selbstverpflegung ist in Neuseeland etwas leichter zu realisieren. Hostels und Motels bieten entweder eine große Gemeinschaftsküche oder ein paar wenige Küchenutensilien direkt im Zimmer. Dies war bei unserer bisherigen Reise eher selten der Fall.
Nach einem ersten Regentag mit großem Entspannungsfaktor schauten wir uns am Abend Taupo und den See etwas genauer an.

Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zum Spa Park Hot Spring, um ein wenig in den natürlichen, heißen Quellen zu baden. Das durch Geothermie erhitzte Wasser des Otumuheke-Stroms trifft bei der Badestelle direkt auf den Waikato-Fluss, der übrigens längste Fluss Neuseelands mit Ursprung im Taupo-See, sodass es an einigen Stellen heißer als in einer Badewanne war und an anderen Stelle bitterkalt. Eine wirklich tolle Erfahrung!
Auf dem Rückweg entdeckten wir eine Bungee-Jumping-Anlage, welche am Waikato-Fluss liegt. Zwar wollen wir auf unserer Reise definitiv einen Sprung wagen, aber wir heben uns diese Erfahrung noch ein wenig auf, wahrscheinlich bis Queenstown (Südinsel), der Ort an dem das Bungee-Jumping noch ganz ursprünglich von einer Brücke erfolgt und wenn man mag, kann man während des Sprungs auch mit dem Kopf ins Wasser eintauchen.

Turangi – Alpine Tongariro-Überquerung

Nach knapp zwei Tagen in Taupo fuhren wir am 29. November von der Nordspitze des Sees zur Südspitze nach Turangi, ein kleines, verschlafenes Städchen mit einem großen Supermarkt und einer Bibliothek im Zentrum. Immer am See entlang hatten wir ein paar tolle Aussichten.

Unser Hauptvorhaben in Turangi war das Tongariro Alpine Crossing (dt. Alpine Tongariro-Überquerung): Eine Ein-Tages-Wanderung im Tongariro Nationalpark von 19,4 km Länge. Die Wanderung beginnt auf 1100 m Höhe im Mangatepopo-Valley. Von dort verläuft der Weg erst leicht und später sehr steil ansteigend bis zum immer noch aktiven Red Crater auf 1886 m Höhe, den höchsten Punkt der Überquerung. Der Abstieg erfolgt dann vorbei an den türkis leuchtenden Emerald Lakes, dem Blue Lake und weiter im Zick Zack bis zur Ketatahi-Hütte. Nach zwei weiteren Stunden Abstieg gelangt man dann zu einem Waldstück auf 800 m Höhe, welches das Ende der Wanderung anzeigt.

Geplant hatten wir die Überquerung eigentlich am Samstag. Da jedoch die Wetterverhältnisse nicht mitspielten und in den Höhenlagen teilweise Windgeschwindigkeiten von mehr als 160 km/h herrschten, verschoben wir alles auf den nächsten Tag. Ausgerüstet mit allen warmen Sachen, die unsere Rucksäcke zu bieten hatten, fuhren wir mit einem Shuttlebus früh um 7:15 zum Ausgangspunkt der Wanderung. Das Wetter hatte sich zum vorherigen Tag etwas verbessert. Trotzdem kämpften wir teilweise mit Windgeschwindigkeiten von 100 Stundenkilometern, was dazu führte, dass die gefühlte Temperatur auf den Höhen um 1°C lag. Während des Aufstiegs kamen wir außerdem noch in einige Nebelwolken hinein, was die Sichtweite teilweise auf nur wenige Meter beschränkte. Am höchsten Punkt jedoch angekommen, kam die Sonne heraus und blieb, sodass wir die atemberaubende Sicht auf den Red Crater und die türkis schimmernden Seen genießen konnten.
Mit einigen Pausen zum Essen, Fotografieren und Aussicht genießen, brauchten wir für die Überquerung knapp 6 Stunden. Wir waren erschöpft, aber glücklich als uns dann unser Shuttle gegen 15:00 am Endpunkt abholte und nach Turangi zurückbrachte. Ein einmaliges Erlebnis am ersten Advent!
Laut zahlreichen Berichten soll diese Überquerung die schönste Ein-Tages-Wanderungen in Neuseeland sein. Diesem Urteil können wir uns nur anschließen!

Nach einer wohltuenden Nacht fuhren wir am nächsten Tag durch eine grüne, hügelige Landschaft weiter nach Napier, eine Küstenstadt an der Hawke’s Bay.

4 Kommentare zu “Taupo, Turangi und Wanderung durch den Vulkan

  1. Rebekka

    Nun schreib ich auch mal was, statt immer nur heimlich eure tollen Bilder und Berichte zu bewundern… :) wobei es nicht einfach ist, in Worte zu packen, was diese atemberaubenden Bilder erzählen… faszinierend, zauberhaft, wunderbar. Ich freu mich für euch, dass ihr das alles genießen könnt. Fast werde ich neidisch, während ich hier bis zu den Ellenbogen im Weihnachtsbrötchenteig stecke ;-) Alles Liebe und gute Reise… und ich freu mich auf den nächsten Bericht!

Schreibe einen Kommentar