Tag 189-192
Angeschlagen in Amritsar
Ich kam spät am Abend des 17. Juni in meinem Hotel in Amritsar an. Die 8-stündige Zugfahrt im unklimatisierten Zug war anstrengend, aber durch den Fahrtwind trotzdem noch recht erträglich gewesen. Trotz der späten Stunde (fast Mitternacht) konnte ich im Hotelrestaurant noch Essen bestellen, das mir dann auch bald aufs Zimmer gebracht wurde.
Den folgenden Tag verbrachte ich vorwiegend im klimatisierten Zimmer. Das lag nicht in erster Linie an der Tatsache, dass draußen eine unerträgliche Hitze von 47° herrschte, sondern daran, dass mir die Snacks, die ich im Zug von einem der zahlreichen Händler gekauft hatte, nicht gut bekommen waren. Ich war also an die Toilette gebunden und trank schwarzen Tee und aß trockenen Reis und süßes Gebäck.
Am Donnerstag, den 19. Juni war es kaum besser – ich schnappte mir jedoch meinen Rucksack und fuhr mit einer Fahrradrikscha in die Stadt, zu Yves‘ Hotel, der in der vorhergehenden Nacht eingetroffen war. Da ich noch nicht in der Lage war, viel zu unternehmen, schaute ich am späten Nachmittag nur kurz beim goldenen Tempel vorbei und verbrachte die restliche Zeit wieder im Zimmer.
Flaggenappell in Attari
Für Freitagnachmittag hatten Yves und ich uns vorgenommen, zu dem 30 km von Amritsar entfernten Ort Attari zu fahren, der an der Grenze zu Pakistan liegt. Dort findet täglich ein Flaggenappell statt, der von der indischen „Border Security Force“ und den „Pakistan Rangers“ mit großer Ernsthaftigkeit ausgeführt wird. Vor einer immensen Menge an Zuschauern und mit viel martialischem Gehabe patroullieren die Soldaten jeweils auf ihrer Seite der Grenze auf und ab, salutieren und holen schließlich exakt gleichzeitig die Flaggen ein.
Obwohl die ganze Prozedur eher lächerlich wirkte, war auch das Publikum mit großer Begeisterung und mit viel Nationalstolz dabei.
Anschließend liefen wir ein Stück an der Grenze entlang und konnten auf der anderen Seite die pakistanischen Besucher sehen und ihnen zuwinken.
Weiterreise nach Srinagar
Am Samstag ging die Reise weiter in Richtung Norden, um endlich in die kühleren Bergregionen des westlichen Himalayas zu gelangen. Da ich noch immer nicht so ganz fit war, hatte ich einen Flug nach Srinagar gebucht, die zentral im grünen Kaschmir Hochtal gelegene Hauptstadt des Jammu-Kaschmir Bundesstaates. Angenehme Temperaturen von knapp 30° empfingen mich am Flughafen von Srinagar und nach einer kurzen Fahrt war ich in meiner gemütlichen Unterkunft angekommen.
Hey Arian ~ back on tour again…..good travels with good food and good weather !
did you see the Jallianwala Bagh (garden ) memorial in Amritsar ?………where the massacre of 1919 took place ? a dark day in the british raj…………and „without precedent and parallel in the modern history of the British Empire…“ according to Winston Churchill.
to-day it pales into insignificance beside the cruelties we read about.
Thanks! Sadly I missed the memorial – It was nothing in my travel guide about it and also I was sick at that time so I barely had a glimpse at the Golden Temple and watched the border processing.
wir freuen uns dass Du gut in Indien angekommen bist.
Ein Freund von uns hat ebenfalls kürzlich Indien bereist und gab folgendes bekannt(Auszüge):
„Ganz normale Ungerechtigkeit. 1400 Mill. Einwohner, davon 200 Mill Superreiche und Mlaharadschahs, die wirklich ALLES haben. Ganz normale Ausbeutung!“
Ich erinnere mich an drei indische Kollegen mit den Namen Dev, Baddrudin und Ramzan. Mit den beiden letzteren war die Zusammenarbeit sehr angenehm, bei ersterem (hohe Kaste!) schwierig, da er mich als Frau nicht als gleichberechtigt anerkennen konnte, obwohl ich dienstlich viel mit ihm zu tun hatte. Er kontaktierte dann immer meinen Chef telefonisch, der vieles falsch verstand und an mlch entstellt weiterleitete, so dass ich schließlich mit diesem Macho nur noch schriftlich verkehrte, was allerdings nur über meinen Chef möglich war..
Im übrigen möchte ich auf eins der Lieblingsbücher meiner Mutter, Deiner Großmutter, aufmerksam machen mit dem Title „Waldemar Bonsel:: Indienfahrt.“..
Lasse es Dir weiter gut gehen und sei vorsichtig mit dem Essen!
Mit den besten interkontinentalen Grüßen, auch von Hans,
Erika
P.S.: Der Dalai Lama ist übrigens ein guter Freund unseres ehemaligen Ministerpräsidenten Roland Koch.
………….2
Ich bin es noch einmal! Ich verstehe nicht, warum mein vorausgegangener Kommentar unter der Überschrift „Anonymous“ läuft! ALSO: er ist von Erika und Hans.
Mfg
E.& H.
das war zu witzig , wusste sofort wer ‚anonym‘ war! sogar ehe ich zu Waldemar Bonsel kam, der uebrigens keinem E.M.Forster das wasser reichen kann…..