Auf dem Mekong nach Luang Prabang

Tag 142-146

Über die Grenze

Nach einem etwas spärlichen Frühstück im Gästehaus fuhr uns der Minibus am Samstag zum Grenzübergang. Nachdem wir aus Thailand ausgereist waren, brachte uns ein Bus durch das Niemandsland auf die laotische Seite. Dabei wechselte er auf halber Strecke die Straßenseite – in Thailand ist nämlich Linksverkehr und in Laos Rechtsverkehr.

Um unsere Visas hatte sich das Gästehaus gegen einen geringen Aufpreis bereits am Vortag in unserem Auftrag gekümmert. Entsprechend mussten wir uns nicht in die lange Schlange am „on arrival“ Schalter einreihen, sondern konnten gleich die „Arrival Card“ ausfüllen und einreisen. Außerdem mussten wir wie alle anderen auch eine willkürliche „Overtime Fee“ entrichten, obwohl wir unsere Aufenthaltserlaubnis nicht überschritten hatten. Solche erfundenen Gebühren kommen hin und wieder an Grenzübergängen vor, haben eigentlich keine Rechtfertigung, werden aber wegen der geringen Höhe kaum verweigert oder diskutiert.

Auf der anderen Seite erwarteten uns bereits einige Pickups, die uns zum Hafen von Huay Xai am nahe gelegenen Mekong Fluss fuhren. Bei einem kurzen Zwischenstopp konnten wir uns zuvor noch mit Proviant eindecken und Geld wechseln.

Über Ban Pak Beng nach Luang Prabang

Mit etwa einer halben Stunde Verspätung setzte sich unser Boot um 11:30 in Bewegung. Die folgende etwa siebenstündige Fahrt führte uns über den Mekong Fluss ins Landesinnere. Dabei wurden wir von malerischen Landschaften begleitet. Wir fuhren vorbei an weißen Stränden, kleinen Dörfern und schroffen Felsen. Immer wieder waren Menschen zu sehen, die im Fluss ein Bad nahmen, ihre Wäsche wuschen oder Fischerei betrieben. Kleine Herden von Kühen, Wasserbüffeln oder Ziegen waren auch immer wieder zu sehen.

Am späten Nachmittag kamen wir in Ban Pak Beng an, ein kleines gemütliches Örtchen, in dem wir übernachteten, bevor die Fahrt am nächsten Tag weiter gehen sollte. Obwohl der Ort mit vielen Gästehäusern und Restaurants sehr auf Touristen ausgelegt ist, fühlte es sich nicht allzu touristisch an. Vor allem lag das sicher daran, dass auch in Laos das Leben hauptsächlich auf der Straße außerhalb der Behausungen stattfindet und man sich deshalb auf besondere Art und Weise einbezogen fühlt.

Am Sonntag, den 23. Februar trug uns das Boot weitere 7-8 Stunden bis Luang Prabang. Kleine Pickup-Taxis brachten uns bis zur Altstadt, wo wir unsere Unterkunft aufsuchten.

Luang Prabang

Luang Prabang ist eine gemütliche, kleine Stadt mit wenig Verkehr, idyllischen kleinen Gässchen, abendlichen Märkten und zahlreichen Restaurants und Bars, die man in den Abendstunden besuchen kann. Direkt am Mekong Fluss gelegen, kann man zu den verschiedenen Tageszeiten das Treiben auf dem Fluss beobachten: übersetzende Fährschiffe, Menschen, die der Fischerei nachgehen oder ihr Vieh nach Hause treiben.

Wir ließen an den folgenden Tagen die Stadt auf uns wirken und unternahmen kleinere Spaziergänge und am Dienstag auch einen Ausflug mit dem Rad. Es braucht nur wenige Fahrradminuten, bis man die asphaltierte Straße hinter sich gelassen hat und sich auf staubigen Feldwegen und trockener Vegetation bergauf und bergab durch die schöne Natur kämpft. Ein Unterfangen, das man besser abseits der Mittagshitze von 39° unternehmen sollte. Am Nachmittag jedoch kühlen die Temperaturen spürbar ab. Als wir auf dem Rückweg unsere Räder an einem kleinen Tempel vorbei schoben, wurden wir von einigen Mönch-Novizen angesprochen und zu einem Gespräch eingeladen. Wir hatten so unseren zweiten interessanten „Monk Chat“ und wurden sehr aufmerksam behandelt: Wir bekamen Wasser und kleine glücksbringende Armbändchen umgebunden.

Ban Xieng Maen

Für den Mittwoch hatten wir einen Ausflug nach Ban Xieng Maen geplant – ein kleines Dorf auf der anderen Seite des Mekong Flusses. Es benötigt nur eine kurze Fahrt mit der Fähre, um überzusetzen und sich abseits von den üblichen Touristenpfaden zu bewegen. Die Atmosphäre in dem kleinen Dorf war ländlich und ursprünglich. Vor den Hütten wurde gekocht, Kinder spielten auf der Straße, Menschen arbeiteten auf kleinen Feldern. Zahlreiche einfache Tempel und auch eine Sandstein-Höhle luden gegen einen geringen Eintrittspreis zur Besichtigung ein.

Ein Kommentar zu “Auf dem Mekong nach Luang Prabang

  1. Karla und Seeky

    Wie idyllisch, diese Atmosphäre! Die Bilder strahlen so viel Frieden aus.
    Es ist wunderbar, auf diese Weise an eurer Reise teilzunehmen!
    Weiterhin gute Erlebnisse für euch!

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