Tag 117-121
Ankunft in Bangkok
Die 2 1/2 Stunden Flug von Singapur nach Bangkok vergingen nicht nur sprichwörtlich wie im Fluge. Auf dem Don Muang Airport angekommen, galt es erst einmal, zu unserem Gasthaus zu gelangen. In Thailand ist nicht nur das Essen günstig, auch öffentliche Verkehrsmittel, Taxen und Unterkünfte kosten nicht viel. Wir entschlossen uns also der Einfachheit halber, ein Taxi zu nehmen. Unsere erste Anlaufstelle war dazu zunächst die Touristeninformation, wo wir uns auch mit Karten und Informationen zu Kultur und Unternehmungen eindecken wollten. Sehr ergiebig war das Gespräch leider nicht – man wollte uns ein Taxi zu einem recht hohen Pauschalpreis anbieten. Auf die Nachfrage, dass wir gehört hatten, dass mit Taxameter zu fahren deutlich günstiger sei, antwortete man uns dreist, dass man dort im Endeffekt mehr bezahle, da die meisten Taxifahrer gerne den ein oder anderen Umweg einbauen.
Dies überzeugte uns alles nicht so richtig. Wir hatten uns im Vorfeld informiert und für die Strecke einen Fahrpreis ausgerechnet, der einem Bruchteil dessen entsprach, was uns die Frau am Service-Schalter weismachen wollte. Also nahmen wir ein reguläres Taxi, mussten sogar zwei Mal Maut für die Schnellstraßen bezahlen und kamen am Ende mit unserem errechneten Fahrpreis hin. Daraus zogen wir die Lehre: selbst die Touristeninformation versucht einen hier über den Tisch zu ziehen.
Am frühen Abend kamen wir in Bangrak an und checkten nachdem wir uns ein Abendessen in einem kleinen Thai-Lokal gegönnt hatten, in unserem Gasthaus ein.
Bangkok ist eine laute Stadt mit viel Verkehr, sehr vielen Rollern und Motorrädern und viel Dunst von Abgasen. Die Straßen sind oft verstopft und ohne die Schnellstraßen wären wir wohl deutlich länger unterwegs gewesen. Neben der Kultur wollten wir uns in Bangkok vor allem um unsere ausstehenden Visas für die Länder Indien, Vietnam und Myanmar kümmern. Die jeweiligen Botschaften sollen vergleichsweise zügig und vor allem auch günstig arbeiten.
Uns fielen früh die luxeriösen Hotels und Einkaufszentren in unserer Gegend auf, vor allem in der Nähe des Chao Phraya Flusses. In geringem Abstand dazu befinden sich inmitten von Schutt und Müll heruntergekommene Wellblech-Hütten, wo Menschen in bitterer Armut leben. Dieser Gegensatz wird uns auf unserer weiteren Reise mit Sicherheit noch oft begegnen.
Botschaften, Chinatown und Khaosan Road
Da das Vietnam Visum zügig innerhalb von 2 Tagen ausgestellt wird, machten wir uns am 28. Januar zuerst zur vietnamesischen Botschaft in der Wireless Road auf. Zuvor ließen wir in einem Fotogeschäft noch schnell die nötigen biometrischen Bilder machen. Wir mussten allerdings bald feststellen, dass die Botschaft aufgrund von „Tet“ (vietnamesisches Neujahr) die nächsten Tage geschlossen hatte.
Am nächsten Tag fuhren wir deshalb zur indischen Botschaft, die geöffnet hatte. Für das indische Visum sind eine Menge an Formalitäten einzuhalten. Das Visum-Foto muss das richtige Format haben, Schulteransatz zeigen und ansonsten wie auch ein Passbild die biometrischen Kriterien erfüllen. Weiterhin werden benötigt: der online ausgefüllte und ausgedruckte zweiseitige Visumantrag, ein Referenzformular, 2 Kopien des Passes inkl. der Seite, auf der sich der Einreisestempel von Thailand befindet, eine Buchungsbestätigung von einer Unterkunft in Indien, Flugtickets nach Indien und zurück. Fehlen Unterlagen, so kann man in der Botschaft gegen Gebühren am Computer die entsprechenden Buchungen vornehmen, drucken, kopieren und Passfotos machen lassen. Ist alles in Ordnung bekommt man eine Wartenummer, wird schließlich aufgerufen und darf dann das Visum bezahlen (nur bar).
Nach dieser etwas nervigen Prozedur waren wir froh, als wir wieder auf der Straße standen. Die Gegend war der einzige Ort, wo wir etwas von den aktuellen Unruhen in Bangkok mitbekamen. Aufgrund der bevorstehenden Wahlen war es zu Protesten und Demonstrationen gekommen, teils auch mit gewaltsamen Übergriffen. Wir sahen Protestcamps der Opposition, die sich gegen die Wahlen stellen, weil sie den Parteien Korruption vorwerfen. Auch das thailändische Militär war vertreten. An diesem Tag war aber alles friedlich.
Da es noch früh war, verbrachten wir den Nachmittag in Chinatown, unweit von unserem Gasthaus. Die Straßen waren sehr voll, auf den Bürgersteigen drängten die Menschen und in den kleinen Gassen mit den zahlreichen Ständen konnte man sich nur langsam bewegen und musste sich auch noch vor den Motorrollern in acht nehmen, die sich auch hin und wieder durch die schmalen Gassen zwischen den Leuten hindurch quetschten.
Am Abend fuhren wir mit einem der zahlreichen Linienboote den Chao Phraya Fluss hinauf zur Khaosan Road. Die Straße liegt in einer Backpacker- und Studentengegend, ist mit vielen Touristen bevölkert und mit entsprechenden Angeboten versorgt. Wir wollten hier Detlev wiedersehen, den wir in Greymouth auf Neuseeland kennengelernt hatten. Wir aßen zusammen zu Abend und sprachen über Reiseerfahrungen und Reisewünsche.
Wat Pho Tempelkomplex
Am 30. Januar besuchten wir die eindrucksvolle buddhistische Wat Pho Tempelanlage, in der sich eine große, vergoldete Statue des liegenden Buddhas befindet. Besonders beeindruckten uns die zahlreichen mit Mosaiken gekachelten Chedis, die zum Teil weit in den Himmel empor ragen.
Die gesamte Anlage strahlte eine Ruhe aus, die wir sonst in Bangkok noch nicht wahrgenommen hatten. Wir hatten außerdem das Glück, die Mönche für kurze Zeit bei ihren Zeremonien beobachten zu können.
Auf nach Ko Chang
Da wir die Zeit, die für die Bearbeitung unseres Indien-Visums benötigt wird nicht in Bangkok verbringen wollten, kümmerten wir uns am Freitag um einen Transport zur Insel Ko Chang, wo wir ein paar ruhige Tage am Strand verbringen wollten. Dazu fuhren wir zum Suvarnabhumi Airport, da von dort die Busse abfahren.
Am Samstag starteten die Minibusse um kurz nach 11:00, nachdem unter Biegen und Brechen schließlich das ganze Gepäck in den kleinen Wagen verstaut war. Die eigentliche Fahrt sollte inklusive der Überfahrt mit der Fähre ca. fünf Stunden dauern. Tatsächlich waren wir leider gute 10 Stunden unterwegs, da unser Minibus unterwegs mehrere Pannen hatte (Probleme mit der Batterie).
Nach der dritten Panne stiegen wir schließlich in einen anderen Minibus um, der bereits eine Fuhre Touristen auf Ko Chang abgeliefert hatte und eigentlich auf dem Rückweg war. Ab diesem Zeitpunkt begann eine rasante Fahrt mit waghalsigen Überholmanövern im Dunkeln und bei Steigungen, unübersichtlichen Spurwechseln auf die Gegenspur, um die Kurven schneller nehmen zu können und harten Bremsvorgängen, bei denen uns von hinten das verstaute Gepäck zu Leibe rückte und festgehalten werden musste, damit es uns nicht auf den Kopf fallen konnte.
Wir waren durchaus etwas erleichtert, als wir nach der Überfahrt mit der Fähre und einer weiteren holprigen Fahrt auf der Insel schließlich bei unseren Bungalows ankamen und einchecken konnten.
Hallo ihr Lieben,
nachdem ihr (und wir dadurch auch) so viel tolle Landschaft in den vergangenen Wochen gesehen habt, erscheint der extreme Gegensatz zu Bangkok noch heftiger, finde ich. Ganz schön krass, wenn man sich die Bilder ansieht…
Ich wünsch euch ein paar schöne Tage auf der Insel, wenig Stress mit der Beantragung des Visums & gang viel Gesundheit und Liebe!
Denke an euch!!
:-) Maria
Dies kam mir in den Sinn beim Versuch, die Patholinguistik mit Bangkok in Verbindung zu bringen:
Der Ping-Pong-Pokal
Wenn beim Bangkoker Ping-Pong-Pokal
die Bangkoker auf ihrer Bank hocken und bange gucken,
wie die Pekinger Ping-Pong-Profis,
die Bangkoker von der Platte pauken,
dann kochen die Bangkoker.
Hahahaha! :-) Liebste Grüße!
Ich hatte schon ganz vergessen, wie viel Spaß die Arbeit machen kann ;-)
Was für ein Kontrastprogramm in Bagkok zu dem Naturerlebnis in Neuseeland!
Vieles im Straßenbild sieht aus wie in Indonesien.
Hoffentlich klappt alles so, wie ihr es euch vorstellt. Wir sind froh, wenn ihr Bangkok verlassen habt und friedlichere Gegenden besucht.
Alles Gute für euch!
Ja mir kommt´s auch recht kontrastreich vor. Auch die extremen Gegensätze vor Ort: Luxus und Armut, Gewusel von Millionen von Menschen und Fahrzeugen und die Ruhe und Stille des Tempels. Probleme, und doch kann man noch Menschen lächeln sehen. Und nach dem Erlebnis in der Botschaft kommt einem die deutsche Bürokratie fast schon himmlisch einfach vor, oder…?!
Liebe Grüße an euch beide! Und unbekannterweise auch an Maria, das kleine Wortspiel ist ein Gedicht (im wahren Wortsinn!) Köstlich Vor meinem geistigen Auge sprang eine kugelrunde Frikadelle über die Ping-Pong-Platte…