Singapur: Asien hat uns wieder

Tag 112-116

Die Stadt der Strafen

Drückende Hitze schlug uns entgegen, als wir am Mittwoch, den 22. Januar aus dem Flughafengebäude heraustraten. Einreise und Abholung des Gepäcks war reibungslos und ausgesprochen zügig verlaufen. Singapur wurde für die Qualität seines Changi-Airports mehrfach ausgezeichnet – die Prozesse sind optimiert und die Abläufe komfortabel.

Da der Nahverkehr sehr gut ausgebaut (und auch günstig) ist, dauerte es nicht lange bis wir in Geylang ankamen, wo wir die Unterkunft für unseren Aufenthalt gebucht hatten. Unterwegs fielen uns schon die zahlreichen Verbotsschilder auf, die hohe Geldstrafen für verhältnismäßig kleine Vergehen androhen.

Singapur hat einen beliebten Spitznamen: „Fine City“. Die Doppeldeutigkeit liegt in der Bedeutung von „fine“, das einerseits für „schön“ und andererseits für die „Ordnungsstrafe“ steht. Der erhobene Zeigefinger begleitet einen ständig – nicht nur bei den Verbotsschildern und den Strafandrohungen, sondern auch bei Ansagen aus Lautsprechern, die dazu ermahnen, sich stets am Geländer festzuhalten, bedürftigen Menschen einen Sitz anzubieten oder verdächtige Personen und Gegenstände zu melden, wenn man glaubt welche zu sehen.
Weiterhin besteht in Singapur die Todesstrafe und eine recht grausame Prügelstrafe, die auch Anwendung findet – gemessen an der Einwohnerzahl gibt es in Singapur weltweit die meisten Hinrichtungen. Bis in jüngster Vergangenheit wurde Richtern bei Drogendelikten per Gesetz auch kein Ermessensspielraum eingeräumt – die Todesstrafe war vorgeschrieben und musste vollstreckt werden, wenn der Beschuldigte mehr als eine bestimmte Menge verbotener Substanzen mit sich führte. Erst seit November 2012 gibt es in dieser Hinsicht eine Lockerung.
Ausländer werden von diesen harten Gesetzen im Übrigen nicht verschont oder anders behandelt. Die Deutsche Julia Bohl entging dem Galgen 2002 nur deshalb, weil die bei ihr gefundene Menge an Cannabis die kritische Grenze von 500 g nicht überstieg.

Orchard Road, Little India und Chinatown

Unser Weg führte uns am Donnerstag zuerst zur Orchard Road, ein Boulevard, wo es viele Einkaufs- und Unterhaltungsangebote gibt. Danach ging es ins nicht weit entfernte Little India: ein Bezirk, wo viel indische Kultur vertreten ist. Chinatown war unsere letzte Station an diesem Tag. Anlässlich des chinesischen Neujahrsfestes gab es viel Schmuck und bunte Laternen auf den Straßen: 2014 wird das Jahr des Pferdes.

Marina Bay

Freitag unternahmen wir einen ausgedehnten Spaziergang rund um Marina Bay. Die Bucht ist sehr charakteristisch für Singapur und man hat einen guten Blick auf die Skyline und den Wasser speienden Löwen, das Nationalsymbol von Singapur.
Am Abend waren wir mit meiner Cousine Clarissa und ihrem Mann Adrian verabredet. Nach etwa 17 Jahren ohne Kontakt war das eine interessante Begegnung. Die beiden reisen viel in Südostasien und hatten auch für unsere verbleibende Zeit in Singapur Tipps für Unternehmungen auf Lager.

Gardens by the Bay, Sentosa Island und Bugis Street

An den folgenden zwei Tagen machten wir mehrere Ausflüge. Wir streiften durch die „Gardens By the Bay“, eine große Parkanlage auf künstlich aufgeschüttetem Land. In diesem Park stehen auch die baumähnlichen „Supertree“ Strukturen. Einen Abend verbrachten wir auf Sentosa Island, ein Tourismuszentrum mit Hotels, Unterhaltung und Restaurants, ebenfalls gebaut auf künstlich aufgeschüttetem Land. Auf uns wirkte die gesamte Anlage eher abschreckend.

An unserem letzten Tag gingen wir zur Bugis Street, eine eher touristischen Shopping-Meile, wo es aber auch leckeres und günstiges Essen, Säfte und chinesisches Gebäck gab.

Am 27. Januar ging in der Früh der Flug nach Bangkok. Zum Frühstück aßen wir zum ersten und vorerst letzten mal einen für Singapur typischen Snack: Kaya Toast. Das ist Toast mit Kokosnussmarmelade und einem Zucker-Topping. Dazu ein sehr weich gekochtes Ei in einer Schüssel und eisgekühlten Milo (ein Schoko-/Malz Getränk, leider von Nestle :wink: )

4 Kommentare zu “Singapur: Asien hat uns wieder

  1. Hannelore und Norbert

    Hallo ihr beiden Weltenbummler,
    heut kommen wieder ein paar Grüße aus der eiskalten Lausitz. Wir haben aber zur Zeit „nur“ noch minus 7 Grad, aber wenigstens auch Schnee.

    Gestern kam eure Karte an, ich habe sofort gesehe, daß ihr beide darauf
    abgebildet seid. Das Motiv kam mit gleich bekannt vor.
    Also vielen Dank für den schönen Kartengruß !

    Eure Berichte und Bilder sind atemberaubend.
    Die Gebäude usw. in Singapur sehen toll aus, und daß Du, Arian, jetzt auch noch Deine Cousine nach so vielen Jahren triffst, ist ja wunderbar.
    Die Welt ist eben doch klein.

    Nach den wunderschönen Landschaften in Neuseeland seid Ihr jetzt von Beton umgeben. Aber wie wir euch kennen, besucht ihr ja sowieso in allen Regionen dieser Erde die schönsten Flechen und Naturwunder.

    Wir wünschen euch noch viele tolle Erlebnisse, und bleibt schön gesund!!!

  2. Karla und Seeky

    Ist ja eine irre Stadt mit so vielen architektonischen Besonderheiten!
    Die Verbotsschilder sind ja auch sehr eigen und übertreffen sogar die deutschen!
    Am besten: No durians!!

    Wie schön, dass es geklappt hat und ihr Clarissa getroffen habt nach so vielen Jahren!
    Wir frieren hier bei windigem Schnee- und Frostwetter (inzwischen nur noch minus 2,
    – es soll nämlich wärmer werden!) und sehnen uns nach Sommerwärme.

    Vielen Dank für die Email. Wir drücken euch die Daumen, dass alles gut geht!

  3. Erika und Hans

    Nach wie vowr lesen wir mit großem Interesse Eure tollen Berichte, die in einer Zeitung erscheinen sollten,da wir denken, dass viele Menschen an diesen Fortsetzungen interessiert wären,
    Lieber Arian, wir gratulierenl Dir herzlich zu Deinem Geburtstag und wünschen Dir für das neue Lebensjahr alles erdenklilch Gute. und viel Glück!
    Beste Grüße aus dem kalten Hessen,
    Erika und Hans

  4. Weinij

    die Reisebericht und die Bilder wecken Erinnerungen an jene Zeit, als ich dort (paarmal) zu Besuch war. Zwar sagen viele, Singapur ist nur zum Shopping gut, ich sehe aber mit anderen Augen, es gibt tatsächlich interessante Dinge zu sehen und zu entdecken, Eure Bilder beweisen es wieder, wie ich es selbst und Jan damals erlebt haben!

    Weinij

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