Tag 61-71
Urlaubsfeeling in Napier
Die ersten drei Tage in Napier war es regnerisch, windig und grau und wir unternahmen nicht viel mehr als ein paar kleinere Ausflüge durch die Stadt. Im Februar 1931 wurde sie durch ein schweres Erdbeben fast vollständig zerstört und in den 30ern im damals populären Art deco Stil wieder aufgebaut. Der Großteil dieser Gebäude ist bis heute sehr gut erhalten.
Aufgrund des Wetters beschlossen wir unseren Aufenthalt um ein paar Tage zu verlängern, da wir auch von den schönen Stränden in der Region profitieren wollten. Am Freitag, den 6. Dezember wurde es dann auch endlich sonnig und wir verbrachten den Nikolaustag am „Ocean Beach“, einem schönen, einsamen Sandstrand.
Am Samstag hatten wir uns eine weitere größere Wanderung vorgenommen. Wir wollten an der Küste von Cape Kidnappers entlang laufen, einer Landzunge an der Hawke’s Bay, die sich etwa 20 km entfernt von Napier befindet. Sie erhielt ihren Namen aufgrund eines Entführungsereignisses, bei dem Maori im 18 Jhd. versucht hatten den Übersetzer aus Captian Cooks Mannschaft zu entführen. Die Region ist ein sehr wichtiger Brutplatz für Tölpel und es gibt dort mehrere Kolonien.
Rechnet man Hin- und Rückweg zusammen ist der Weg etwa 16 km lang und kann nur bei Ebbe absolviert werden, da er direkt an der Küste verläuft. Entsprechend waren wir rechtzeitig vor Ort und hatten eine eindrucksvolle Wanderung mit steilen Felswänden, geräusch- und geruchsintensiven Tölpelkolonien, einem Bad im kalten Meerwasser und überflüssigen motorisierten Buggies, die gehfaulen Menschen den Weg erleichtern.
Unseren letzten Tag in Napier verbrachten wir am Waipatiki Beach, einem kleinen Strand der einige Kilometer nördlich von Napier gelegen ist. Abends gönnten wir uns anlässlich des 2. Advents hervorragendes Essen in einem authentischen indonesischen Lokal in der Nähe unseres Hostels.
Hawera: Ausflug an die Westküste
Am Montag den 9. Dezember machten wir uns auf den Weg nach Hawera, ein ausgestorbenes kleines Städtchen an der Westküste der Nordinsel. Wir wollten die Westküste mit ihren schwarzen Sandstränden kennen lernen und hatten eine Couchsurfing-Zusage für die folgenden drei Tage erhalten. Wir verbrachten eine angenehme Zeit bei John, einem lustigen und immer gut gelaunten Zeitgenossen, der im April seine eigene Weltreise mit seiner Frau antreten will.
Am Mittwoch unternahmen wir eine kleine Tour zum Mount Taranaki, einem der jüngsten Vulkane Neuseelands. Das letzte Stück der Fahrt führte uns durch den beeindruckenden Dschungel des Egmont Nationalparks und die schmale, steil ansteigende Straße wand sich in engen Kurven bis zum Parkplatz.
Nach einem vergleichsweise kurzen Fußweg hatten wir unseren kleinen Rundkurs, vorbei an am 18m hohen Dawson-Wasserfall, abgeschlossen und setzten unsere Fahrt fort. Wir fuhren nach New Plymouth und dann immer an der Küste entlang zurück nach Hawera. Zwischendurch machten wir an einigen Stränden und Aussichtspunkten halt.
Zwischenstopp in Levin und Ankunft in Wellington
Donnerstag verabschiedeten wir uns von John und machten uns gegen Mittag auf den Weg in Richtung Wellington. Um die einzelnen Fahrtzeiten zu verkürzen, legten wir einen Zwischenstopp in Levin ein, wo wir eine Nacht verbrachten, um uns schließlich am 13. Dezember in den immer dichter werdenden Verkehr nach Wellington einzureihen. Wir checkten in unserem Apartmenthotel ein, in dem wir für die kommenden drei Wochen eine kleine Wohnung gemietet hatten und gaben gegen Mittag unser treues Auto zurück. Es hatte uns komplikationslos 2119 km quer durch die Nordinsel getragen und auch unbequemere Straßenverhältnisse gut mitgemacht.
Auf dem Bild, auf dem Arian alleine sitzt, sieht er mit dem Bart ein bisschen wie Robinson Crusoe aus. Vielleicht stellt er sich vor, später ein Buch über die Reise zu schreiben. In der Zukunft, wenn Arian ein bekannter Schriftsteller ist, werden Mama und Papa die größten Fans sein.
Die Landschaften sind wunderbar. Ihr könnt einen Schlupfwinkel suchen und dort für immer bleiben ^^. Wären wir doch auch auf dieser Reise!
Danke für den tollen Bericht und die zauberhaften Fotos. Eure Karte ist eine gute Orientierungshilfe, so dass wir in Gedanken mitreisen und die beeindruckende Umgebung genießen können! Gesundheit und viel Freude in den kommenden drei Wochen!
Jippie, nun weiß ich endlich, wie so richtige Tölpel aussehen. Stellt sich bloß die Frage, warum man ihren Namen als Schimpfwort nutzt… Das könntet ihr ja noch mal für mich recherchieren… :-)
Ach man, ihr beiden, diese wunderschönen Bilder… Wahnsinn, was die Welt für uns zu bieten hat. Genießt alles!
Wir hören hier Weihnachtsmusik, zünden Kerzchen an, packen Packete und knabbern Plätzchen mit ganz viel Schoki obendrauf… Ein paar Weihnachtsgedanken machen sich jetzt auf den Weg zu euch mitsamt einer dicken Umarmung!
Bis bald!…
Hier mein Rechercheergebnis (laut Wikipedia):
„Die Tölpel (Sulidae) sind eine Familie von Seevögeln aus der Ordnung der Ruderfüßer (Pelecaniformes). Benannt sind sie nach ihrem unbeholfen wirkenden Gang auf dem Festland; sie sind jedoch hervorragende Segelflieger und verbringen die meiste Zeit ihres Lebens auf dem offenen Meer.“
Sehr gut, vielen Dank! :-)