Tag 201-209
In Leh und Umgebung
Nachdem wir am Sonntag Nachmittag in Leh angekommen waren, suchten wir uns ein nettes Gästehaus in der Nähe der Hauptstraße Main Bazaar. Die folgenden Tage verliefen sehr ruhig, beinahe ereignislos. Vom Dach des Hauses hat man eine weite Sicht auf die Berge mit ihren teils schneebedeckten Gipfeln und abends einen guten Blick in den klaren Sternenhimmel. Die meiste Zeit ist es trocken in Leh, weil die Wolken nur selten an den hohen Bergen vorbeikommen.
Die Höhe von 3500 m machte sich auch nach einer Eingewöhnungszeit von ein paar Tagen noch bemerkbar. Man gerät schnell außer Atem und körperliche Erschöpfung tritt zügiger ein.
Mit zahlreichen Gästehäusern, Cafes, Restaurants und „deutschen“ Bäckereien ist Leh auf Touristen bestens eingestellt. Die Qualität der Unterkünfte und Restaurants ist bemerkenswert hoch – die meisten Gästehäuser sind sauber und bieten saubere Waschräume und westliche Toiletten. Viele Restaurants arbeiten mit gefiltertem oder abgekochten Wasser, so dass man auch mal frisches Obst oder Salate essen kann.
Nachdem wir mehrere Tage hauptsächlich in Leh unterwegs waren, liehen Yves und ich uns am 4.7. einen Motorroller, um die nähere Umgebung und die zahlreichen Klöster zu erkunden. Wir fuhren zur Thiksay Monastery, von dessen oberen Stockwerken sich uns eine atemberaubende Aussicht bot. Weiter ging es über Karu zur Hemis Monastery. Den Abschluss bildete die Stakna Monastery – ein Kloster von dem aus man weit in die Wüste blicken und den Indus Fluss mit seinen grün bewachsenen Ufern sehen kann.
Kalachakra: Unterricht beim Dalai Lama
Kalachakra ist ein Begriff aus dem Sanskrit und bedeutet „Rad der Zeit“. Im Rahmen des Kalachakra wird der Tibetische Buddhismus gelehrt und in einem Zeitraum von fast 2 Wochen im Juli war der Dalai Lama in Leh, um diese Lehre zu erteilen. Am Montag, den 7.7. teilten wir uns mit einigen der anderen Gäste ein Taxi und fuhren in aller Frühe hinaus zum Veranstaltungsort. Es war extrem voll. Hunderte Mönche und interessierte Menschen, darunter auch viele Ausländer drängten auf die freie Fläche, die Platz für deutlich mehr als 100.000 Menschen bot. Wir hockten uns auf den kühlen Boden im „Ausländer-Bereich“ an der Seite. Indisches Brot, Kekse und Tee wurden kostenlos verteilt.
Dann erschien unter großer Ehrerbietung der Dalai Lama und nach viel Gewinke und Lächeln begann der Unterricht, der in tibetisch gehalten wurde. Über das Radio konnten Ausländer die englische Übersetzung hören, die jedoch oft lückenhaft und schwer zu verstehen war. Nach etwa zwei Stunden verließen wir das Gelände und fuhren auf einem Kleinlaster zurück in die Stadt, da uns etwas langweilig wurde.
Weiterfahrt nach Manali
In der Nacht zu Dienstag, den 8. Juli traten wir in einem Taxi (das wir uns mit anderen Personen teilten) die Weiterreise zum 477 km entfernten Manali an. Die Strecke gilt als eine der schönsten, aber auch als eine der gefährlichsten Straßen der Welt. Sie ist nur in den Sommermonaten geöffnet und führt über mehrere hohe Pässe in den Bergen, die schwierig zu fahren sind. Im Winter ist sie wegen Schnee und Eis unbefahrbar. Witterung und Steinschlag sorgen immer wieder für Beschädigungen und damit Einschränkungen des Verkehrs. Das indische Militär finanziert die kontinuierliche Instandhaltung der Straße, weil sie einen wichtigen Versorgungsweg darstellt.
In der Tat war die Straße über lange Strecken in einem erbärmlichen Zustand. Regelmäßig überflutet von Schmelzwasser, durchsetzt von Schlaglöchern und gespickt mit Felsbrocken, die von den zerklüfteten Felsen herabgefallen waren.
Trotzdem kamen wir verhältnismäßig zügig voran. Wir hatten Glück mit dem Wetter (es war sonnig und klar), der Gegenverkehr war überschaubar und Bauarbeiten an den Straßen hielten nicht allzu lange auf. Daher erreichten wir das idyllische Örtchen Manali bereits nach 16 Stunden holpriger Fahrt.
Wie eindrucksvoll!! Ein faszinierender Bericht und so hinreißende Bilder! Da bekomme ich große Reiselust … Die Videos und wunderschönen Fotos strahlen so viel Frieden aus und lassen einen die besondere Atmosphäre dieses Teils der Welt spüren.
Unvergessliche Erlebnisse sind das! Lass es dir weiterhin gut gehen.
Beeindruckende Bilder! Man spürt richtig die Atmosphäre, wenn man diese Bilder sieht.
Hallo-
wieder ein sehr interessanter Bericht mit eindrucksvollen Bildern! Schönen Dank.
Mir fiel dazu ein im Himalaja – Gebiet ( „Shangri-La“ ) spielender Roman ein, den ich vor langen Jahren gelesen habe, und der mich sehr fasziniert hat, nämlich „Lost Horizon“ von James Hilton. Die deutschen Titel lauten „Der verlorene Horizont“ und „Irgendwo in Tibet“.
Wir wünschen Euch weiterhin eine aufregende Zeit und grüßen Euch freundlich mit den Wünschen BONNE Chance und Bon Courage.
Erika und Hans
Ich habe noch vergessen zu fragen: Weisst du, was die „tänzerischen“ Bewegungen der Mönche im Stakna Monastery zu bedeuten haben (am Ende des 1. Videos)?
Die „vegane Bewegung“ in Leh finde ich auch bemerkenswert!
Wie wünschenswert wäre eine globale Ausbreitung dieses Gedankenguts!!!