Tag 337-340
Wuseliges Yangon
Am Nachmittag des 13. Novembers landete ich in der burmesischen Hauptstadt Yangon. Mein online erworbenes E-Visum wurde abgescannt und ich konnte zügig einreisen. Mit dem Taxi ging es nach Süden ins Stadtzentrum in der Nähe der Sule Pagode. Ich traf dort Claudio, einen ehemaligen Arbeitskollegen und Freund, dessen Reisepläne sich mit meinen überschnitten. Wir durchstreiften am selben Abend noch die sehr betriebsamen Gassen und Straßen und begaben und auch zum Hafen südlich vom Zentrum. Die meisten der Gassen waren thematisch geordnet, was das Warenangebot betrifft. So gab es z.B. jeweils eine Gasse für Schuhe, Eisenwaren usw. Eine ähnliche Strukturierung hatten wir auch damals in Hanoi gesehen.
Am Freitag, den 14. November, besuchte ich die berühmte Shwedagon Pagode, das wichtigste religiöse Zentrum des Landes (Claudio hatte sie bereits am Tag zuvor gesehen). Mit einer Höhe von knapp 100m überragt das Bauwerk die ganze Stadt. Der Besucher-Andrang war beachtlich und ich hielt mich einige Zeit auf dem Gelände mit seinen zahllosen Schreinen auf.
Für den selben Abend hatten wir uns schon direkt ein Busticket nach Mandalay besorgt. Die Fahrt ging mal wieder über Nacht und dauerte gute 11 Stunden.
Mandalay
Samstag früh trafen wir in Mandalay ein. Ein Taxi brachte uns direkt zum „E.T. Hotel“, wohin offenbar die meisten ausländischen Reisenden verfrachtet werden. Eine sowohl preiswerte als auch halbwegs saubere Unterkunft und somit geeignete Basis für die Ausflüge in den kommenden Tagen. Wir durchstreiften zu Fuß ein wenig die Stadt und fuhren am Abend mit einem der Pickup-Taxis (ähnlich den Songthaews in Thailand) zum Mandalay Hill, um von oben den Sonnenuntergang zu sehen. Mandalay Hill ist eine Anhöhe im Nordosten der Stadt, wo sich eine Vielzahl von Pagoden und Klöstern befindet. Leider waren wir an dem Abend etwas zu spät dran, so dass wir es nicht mehr rechtzeitig geschafft hätten, Mandalay Hill zu erklimmen. Stattdessen schauten wir uns die beeindruckende Sandamuni Pagode an, die von vielen kleineren, weißen Stupas umringt ist.
Es war schon längst dunkel als wir uns zu Fuß auf den Rückweg machten. Auf den Straßen war noch immer viel Betrieb und die Menschen wie immer kontaktfreudig und offen.
Ausflug nach Mingun
Am 16. November liefen wir in der Früh zum Hafen am Irrawaddy-Fluss, um mit dem Boot zum etwas nördlich gelegenen Dorf Mingun zu fahren. Es ist ein beliebtes Ziel von Touristen, weil sich dort die Mingun-Pagode befindet, ein unvollständiges, aber schon als Rumpf ein Bauwerk von beachtlicher Größe. Ende des 18. Jahrhunderts wurde sie von König Bodawpaya als größte Pagode der Welt angelegt, um Macht zu demonstrieren. Nach seinem Tod wurde der Bau jedoch eingestellt.
Ebenso sehenswert ist die einige Meter entfernt liegende Hsinbyume-Pagode, sowie die Mingun-Glocke, die größte intakte Glocke der Welt. Bodawpaya ließ sie für seine im Bau befindliche Pagode gießen. Den unglücklichen Glockengießer ließ der freundliche Herrscher nach getaner Arbeit direkt töten, damit dieser nicht in der Lage war, noch einmal ein solches Werk zu vollbringen.
Nach der Rückkehr von Mingun fuhren wir am Nachmittag erneut zum Mandalay Hill. Diesmal hatten wir genug Zeit eingerechnet, um die vielen Stufen bis nach oben zu bewältigen. Die Terrasse der Sutaungpyei Pagode, die auf dem Gipfel liegt, war trotzdem schon voll mit Besuchern. Die grandiose Aussicht war es aber wert.