Tag 299-310
Von Afrika nach Asien
Da das „Chameleon Backpackers“, in dem wir am Anfang und am Ende unserer Namibia-Reise übernachtet hatten, keine freien Betten mehr hatte, zog ich für zwei weitere Nächte auf einen Zeltplatz in einem anderen Teil der Stadt. Dort konnte ich Afrika noch ein wenig ausklingen lassen und ich bereitete mich für die weitere Reise vor. Ursprünglich hatte ich geplant, weiter nach Zambia und Malawi zu reisen, aber die recht hohen Preise in Zambia und die schlechte Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln (es wäre wieder ein Mietauto erforderlich gewesen), hätten mich als allein Reisenden zu sehr eingeschränkt. Also entschloss ich mich, zurück nach Asien zu fliegen und stieg am Dienstag, den 7. Oktober wieder ins Flugzeug, um den langen Flug von Windhoek nach Bangkok zu überbrücken. Dabei gab es zwei Zwischenlandungen, eine kurze in Johannesburg und eine längere (ca. 8 Stunden) in Doha.
Am Flughafen in Bangkok herrschte am Mittwochabend reger Betrieb. Nach etlicher Wartezeit in der Schlange passierte ich schließlich die Immigration und fuhr mit der Metro in Richtung Samsen Road, wo ich ein Backpackers direkt am Chao Phraya Fluss gebucht hatte. Es war Regenzeit und es regnete in Strömen, als mein Taxi mich das letzte Stück fuhr. Schließlich checkte ich ein und war froh, ein bisschen Schlaf zu bekommen.
In den westlichen Süden in Richtung Malaysia
Am nächsten Tag spazierte ich durch das vertraute Bangkok und informierte mich über Busverbindungen zu schönen Zielen in Richtung westlicher Süden, den wir bei unserem ersten Besuch noch nicht bereist hatten. Meine erste Station war am Freitag morgen dann auch das einsam gelegene „Bang Saphan Yai“, ein kleiner Ort, der etwa 400 km südlich von Bangkok liegt und vom Massentourismus bisher erfolgreich verschont geblieben ist. Als ich am frühen Abend aus dem Bus stieg, erwarteten mich entsprechend auch keine Taxis oder Tuk-Tuks. Ich erfragte mir bei einem der kleinen Geschäfte am Straßenrand ein Motorbike-Taxi und auf dem Roller ging es in der Dämmerung dann in Richtung Küste, wo ich mich bei Lola’s Bungalows nach einem günstigen Bungalow erkundigen wollte. Ich hatte Glück und erhielt eine der einfachen Hütten mit Hängematte und Meerblick für umgerechnet nur wenige Euros pro Nacht. In der idyllischen Umgebung verweilte ich einige Tage. Durch die Regenzeit war es oft bewölkt und es regnete auch gelegentlich. Das Meerwasser war jedoch warm, allerdings zu dieser Zeit des Jahres auch mit etlichen Quallen bevölkert, so dass ein ausgedehntes Bad leider durch brennende Haut bestraft wurde.
Ich begnügte mich also mit der Hängematte und klimperte zusammen mit Camille aus Frankreich, die den Bungalow neben mir bewohnte, gelegentlich etwas auf der Ukulele.
Am Montag, den 13. Oktober setzte ich meinen Weg in den Süden fort und fuhr mit dem Zug nach „Surat Thani“. Von dort wollte ich weiter nach „Phang Nga“, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Die Gegend ist bekannt für seine malerische Landschaft, die hohe Sandsteinfelsen und Mangrovenwälder kennzeichnen. Touristisch ist die Stadt Phang Nga trotzdem noch recht wenig beachtet.
Da es schon zu spät am Abend war, als ich in Surat Thani eintraf, musste ich eine Nacht dort bleiben, bevor ich den Bus nach Phang Nga nehmen konnte. Die Großstadt nimmt hauptsächlich eine Transitfunktion für Menschen ein, die nach Ko Samui, Ko Pha-ngan oder auch Ko Tao reisen wollen und hat an sich nicht viel zu bieten. Am nächsten Morgen machte ich mich auf zum Busbahnhof, um einen der Busse zu bekommen, die landeinwärts zur Westküste fahren. Da Phang Nga auf dem Weg zur Touristenregion Phuket liegt, gab es derer viele und ich konnte auf einen der Busse aufspringen noch bevor ich den Bahnhof selbst erreicht hatte.
Traumhafte Landschaft in Phang Nga und Krabi
Als ich einige Stunden später an der Abzweigung zu Phang Nga aus dem Bus raussprang, stand ich schon wieder im strömenden Regen und entschloss mich dazu, in einem Straßenlokal bei einem Mittagessen das Ende des Schauers abzuwarten.
Da der Regen nicht aufhören wollte, entschied ich mich schließlich trotzdem in die Stadt hinein zu laufen und sprang, als der Regen stärker wurde, auf einen der Songthaeos auf, das mich zu einem der wenigen Budget-Guesthouses brachte.
Für den Mittwoch buchte ich einen Ausflug durch die Phang Nga Bucht mit dem Boot, um die rauen Sandstein-Felsformationen aus der Nähe zu betrachten. Dadurch, dass Nebensaison war, waren nur wenige Touristen unterwegs und meine Begleiter und ich tuckerten gemütlich durch die zahlreichen Kanäle der Bucht – leider wieder bei starker Bewölkung. Besondere Beachtung erhielt während der Rundfahrt „James Bond Island“, ein länglicher, auf schmalem Rumpf stehender Felsen und einer der Schauplätze beim James Bond Film „The Man with the Golden Gun“ von 1974. Glücklicherweise waren die Stände, die zahlreiche relevante Touristenartikel dazu anboten, aufgrund der Nebensaison alle geschlossen.
Donnerstag, den 16. Oktober nahm ich den Bus, um die kurze Distanz nach Krabi zu überbrücken, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Weiße Sandstrände, hohe Steinfelsen und Korallenriffe üben eine hohe Anziehungskraft auf Touristen aus, so dass ich mich wieder an einem der belebteren Orte in Thailand aufhielt.
Für den Freitag, mein letzter Tag in Thailand, buchte ich eine günstige Boot- und Schnorcheltour, bei der wir bei sonnigem Wetter die atemberaubende Landschaft und unter Wasser viele bunte Fische sehen konnten. Der hohe touristische Andrang hinterlässt leider Spuren. Viele der Korallen sind tot, der Müll ist ein großes Problem sowie grundsätzlich der wenig sorgsame Umgang mit der Natur.