Tag 281-283
Am 19. September verbrachten wir den Vormittag in Lüderitz. Viele Gebäude stammen noch aus der deutschen Kolonialzeit und tragen deutsche Namen, sodass wir das Gefühl hatten, durch eine heimische Kleinstadt zu laufen. Am frühen Nachmittag machten wir uns auf den Weg in Richtung Tirasberge. Einen Zwischenstopp legten wir in Kolmanskuppe ein, eine verlassene Siedlung in ehemals Deutsch-Südwestafrika. Anfang des 20. Jahrhunderts fand man in der Gegend die ersten Diamanten und in kürzester Zeit wuchs die zunächst kleine Siedlung deutlich an. In einer lebensfeindlichen Umgebung mit heftigen Sandstürmen und großer Hitze, in der es keinen Tropfen Wasser gab, entstanden Gebäude nach deutschem Vorbild unter anderem zum Wohnen, Arbeiten, Bildung, Kultur und Sport. Nachdem die Diamentenfelder in der Nähe abgebaut waren, verließen die Bewohner die Stadt und überließen sie der Wüste. Heute ist Kolmanskuppe eine Geisterstadt, die sich die Wüste zurückerobert hat. Ruinen der verschiedenen Gebäude mit meterhohem Sand in den Räumlichkeiten können von Touristen besichtigt werden. Die harten Bedingungen in dieser Gegend spürte man bereits bei einem kurzen Aufenthalt.
Am Abend erreichten wir pünktlich zum Sonnenuntergang die Tirasberge, ein Naturschutzgebiet, welches von Farmern in der Gegend ökologisch bewirtschaftet wird. Eine Übernachtungsmöglichkeit fanden wir auf einer Farm am Rande eines Felsmassivs. Nach einer ziemlich kalten und stürmischen Nacht, die Jan lieber im Auto anstatt im Zelt verbrachte, starteten wir am nächsten Morgen eine kleine Klettertour auf das nahe gelegene Felsmassiv. Neben steilen Anstiegen und hohen Temperaturen mussten wir besonders auf Schlangen in den Felsspalten achten. Die Aussicht von oben war jedoch die Mühe wert. Nach einer Erholungspause ging es dann weiter durch die Namib-Wüste nach Sossusvlei.
Sossusvlei ist eine von orangefarbenen Dünen umschlossene Salz-Ton-Pfanne. Die umgebenden Dünen gehören zu den höchsten der Welt. Nach einer Nacht auf einem Campingplatz in der Nähe fuhren wir am Vormittag los, um die Dünen zu erklettern und zum Sossusvlei zu gelangen. Normalerweise kann man mit einem allradbetriebenen Fahrzeug bis zu 5km an Sossusvlei herankommen. Beim ersten kleinen Sandhügel kam unser Auto jedoch zum erliegen. Da wir keine Erfahrungen mit dem Fahren im schwierigen Gelände hatten, sank das Auto bei unseren Befreiungsversuchen immer tiefer ein. Ein Mann half uns, das Auto wieder herauszubekommen und überredete uns, den leicht überteuerten Shuttle-Service zum Endpunkt zu nehmen. Nach einer kurzen Wanderung über bis zu 300m hohe Dünen erreichten wir schließlich Sossusvlei und genossen die atemberaubende Umgebung. Den Rückweg zu unserem Auto entschlossen wir zu Fuß zurückzulegen. Dies scheint wohl eher ungewöhnlich zu sein, da wir auf unserem Weg immer wieder Hilfsangebote von Menschen in vorbeifahrenden Autos bekamen. Die Mittagssonne machte den Weg sehr beschwerlich, aber die Landschaft und die Tiere, die unseren Weg kreuzten, waren es wert.
Sehr eindrucksvolle Bilder und Beschreibungen!
Wir freuen uns schon auf die Fortsetzung!
The other day I saw pictures of the ghost town Kolmanskop and am amazed at how the desert has recaptured it and wiped out all human endeavor.
Did you know that initially diamonds were actually lying on top of the surface of the sand and people just knelt there and collected them at night by moonshine, to avoid the heat of the day…….didn’t last too long…..the diamond supply was depleted and nature took over……..